Seit März 2022 bin ich ausgebildete Feuerlauf-Instructorin und Mentaltrainerin. Für meinen Ausbilder Roberto, habe ich mich entschieden, weil er regelmäßige Fortbildungen für Trainer anbietet und den Austausch unter den Feuerlauf-Instructorn bei jährlichen Trainer-Treffen fördert.
Wenn du mehr über das Thema Feuerlauf erfahren möchtest, empfehle ich dir diesen umfangreichen Blog-Artikel oder schreibt mir einfach. Ich beantworte dir gerne deine Fragen.
Welche Herausforderungen bei dem Train the Trainer 2023 auf mich warteten, liest du hier.
Inhalt:
- Tag 1: Großes Hallo im Tipi-Dorf
- Bist du bereit zu sterben?
- Der Phönix-Jump – Im Angesicht des Feuers
- Mit der Stille in die erste Nacht im Tipi
- Tag 2: Erst mal Schwimmen im Nekar
- Verbinde dich mit Mutter Erde, um neu geboren zu werden
- Ich kann schreien, wie ein Krieger
- Große Party auf dem Glutteppich
- Ein Train the Trainer geht zu Ende

Großes Hallo im Tipi-Dorf
Meine Anreise zum Train the Trainer war super stressig, dass hatte einige unvorhergesehene Gründe. Als ich schließlich im Tipi Dorf in Heßmersheim eintraf, war der ganze Stress verflogen. Ich war hier – unter Gleichgesinnten – in der Natur.
Es ging auch direkt los. Das Wetter war großartig, wir schwitzend im Tipi bei Lagerfeuer. Einige neue Gesichter, viele Bekannte Gesichter von Feuerläufern teilten bei der ersten Runde Talking-Stick, ihre Gedanken, Gefühle. Für die besondere Magie durften wir unsere Wünsche für das Train the Trainer mit Kork-Staub dem Feuer übergeben.
Bist du bereit zu sterben?
Unser Ausbilder hatte sich für dieses Wochenende etwas ganz Besonderes ausgedacht. Das ganze Wochenende sollte unter dem Thema Tiefe stehen. Dazu sollte es beim ersten Feuerlauf am Abend, dem sogenannten „Phönix-Jump“, um sterben gehen.
Denn nur wenn du bereit bist zu sterben, kannst du wiedergeboren werden. Dich neu erfinden. Neue Wege einschlagen. Altes, Vergangenes wirklich loslassen und hinter dir lassen.
Also bist du bereit zu sterben?
Der Phönix-Jump – Im Angesicht des Feuers
Für mich war klar: Natürlich bin ich bereit zu sterben! Dazu musst du wissen, dass ich in meinem jungen Leben bereits an dem Punkt war, dass alles keinen Sinn mehr gemacht hat. Genau da habe ich entschieden, ein Leben zu leben, für das ich auch bereit bin zu sterben. Das Leben unter Segeln war mir trotz wenig Ahnung es WERT und machte für mich SINN.
Und dennoch, als Roberto einen kniehohen Scheit aus Holz vorbereitete und ich mich die ganze Zeit fragte: Was wird das hier? Flüsterten mir meine inneren Kritiker Zweifel ins Ohr.
Schaffe ich das? Was passiert, wenn ich mit den Füßen am Holz hängen bleibe und mit dem Gesicht voraus auf die Glut falle …
Wir bereiteten zwei lange Fackelreihen vor. Jede Fackel sollte später unser Lebensfeuer symbolisieren. Nach dem Abendessen ging es zum vorbereiteten Platz, das Feuer loderte. Wir entzündeten reihum unser Lebensfeuer und sahen, wie Roberto den Phönix Jump vorbereitete.

Vor dem langen Glutteppich loderten die Flammen des kniehohen Feuers. Dort durch und drüber sollten wir nun auf den Glutteppich springen (heißt ja nicht ohne Grund „Phönix-Jump“)?!
Wir hatten uns gefühlt tagsüber nicht viel auf den Feuerlauf vorbereitet, so nahm ich mir einen bewussten Moment und ging in meiner Vorstellung den nahenden Sprung auf den Glutteppich mehrmals durch. Ich war bereit!
Kurz vor mir blieb ein Trainer mit den Zehen hängen, landete mit den Füßen im Feuer, rappelte sich auf und verließ den Glutteppich.
Oh ha! Als erste Frau sprang ich voller Fokus, Stärke und Gewissheit, dass alles gut werden würde durch die Flammen. Landete unbeschadet auf dem Glutteppich und lief weiter. Meine Füße waren unversehrt. Ich war unversehrt.
Mit der Stille in die erste Nacht im Tipi
Ich fühlte mich voller Energie, voller Tatendrang. Doch Roberto hatte uns „Stille“, „Schweigen“ verordnet. So ging es nach einem kurzen Vier-Augen-Gespräch mit meinem Ausbilder ins Tipi-Zelt zum Schlafen.
Für die anstehende Coaching-Reise in der Sächsischen Schweiz hatte ich mir noch eine supergute Luftmatratze gegönnt und diese würde ich nun erstmalig testen.
Tag 2
Erst mal Schwimmen im Neckar
Nach einer ruhigen Nacht im Tipi und happy über meine neue Luftmatratze wartete nun noch ein weiteres Highlight auf mich …
Liebst du es auch, wenn du mit anderen unterwegs bist und du völlig aus deinem Trott hinaus ins Leben katapultiert wirst?
So war es auch für mich am ersten Wochenende im Mai 2023. Den ganzen Winter hatten wir Pläne geschmiedet, neue Pläne durchdacht und den ersten Katamaran besichtigt. Doch irgendwie hingen wir fest im Planen und Gedanken machen, da kam der Sprung ins kalte Wasser, zudem uns Roberto am Morgen des 2. Tages einlud – genau richtig!
Zur Vorbereitung machte Ralf, der den ganzen Winter über á la Wimhof kalt gebadet hatte, aktivierende Übungen mit uns. Und so ging es für mich das erste Mal dieses Jahr ins kühle Nass. Der Neckar führte ordentlich Wasser, somit war die Strömung ausreichend stark, um uns ein echtes Fitnessprogramm zu bieten. Meine Lungen gewöhnten sich nur langsam an das kalte Wasser, aber so richtig den Drang hatte ich nicht, direkt wieder raus zu wollen. Es machte Spaß, es vitalisierte meinen Körper und erinnerte mich an die vielen Male, die ich morgens um unsere SY Irma geschwommen war.
Übrigens beim Schwimmen war der Trainer, der sich am Abend davor verletzt hatte, auch schon wieder am Start. Es war alles gut gegangen.

Verbinde dich mit Mutter Erde, um neu geboren zu werden
Nach der Erfrischung am Morgen und der Stärkung durch ein leckeres Frühstück und die erste Tasse Kaffee saßen wir wieder rund ums Feuer im Tipi. Das Glas mit dem Korken-Pulver zog seine Kreise und viele Eindrücke der letzten Nacht wurden dem Feuer übergeben.
Unser Ausbilder erläuterte das Programm für den Tag und lud uns nun ein, Kontakt mit Mutter Erde aufzunehmen. Dazu trafen wir uns auf der Wiese und stampften wie die Māorikrieger kräftig auf den Boden, schnitten Grimassen und erweckten unsere innere Kriegerin (bzw. unseren inneren Krieger) zum Leben.
Ich kann schreien wie ein Krieger
Reih um durften wir unseren Schrei vorführen, und ich kann dir sagen: Wir Feuerläuferinnen können mit den Männern alle Mal mithalten 😉 Wir spielten noch ein paar Ballspiele, um unseren Fokus zu schärfen, u.a. „Der Plumssack geht um“.
Philosophierten über Tiefe und versuchten die Emotionen Liebe und Hass in den unterschiedlichsten Ebenen zu erspüren. Wie fühlt sich Liebe auf Verstandesebene an? Wie aus dem Herz? Wie aus dem Bauch? Und wie aus dem Schoß (Wurzelchakra)? Abschließend versuchten wir das Erspürte in Worte zu verpacken.
Vor dem letzten Feuerlauf an diesem Wochenende sollte es BBQ im Tipi-Dorf geben. So gut gestärkt fanden wir uns wieder an unserem Feuerlauf-Platz ein und waren bereit für die …

Große Party auf dem Glutteppich
Doch bevor wir bei ACDC Freestyle über das Feuer laufen durften, ging es erst mal verbunden mit Mutter Erde über den Glutteppich. Dadurch stampften wir den ganzen Weg zum Glutteppich ordentlich auf die Erde und gingen dann „wiedergeboren“ über die glühenden Kohlen.
Nachdem jeder einmal so über die Glut gelaufen war, waren die Feuerläufer nicht mehr aufzuhalten. Bei lauter Musik tanzen, sprangen, liefen wir über den Glutteppich. Liesen uns über die glühenden Kohlen treiben wie ein Segelboot über den Atlantik.
In der Dunkelheit sah ich die Crew vom Tipi-Dorf ungläubig das Treiben beobachten. Doch das störte mich nicht. Ich war ganz bei mir. Verbunden mit der Kraft des Feuers, verbunden mit dem Urvertrauen von Mutter Erde. Mit einem Herz so weit gefüllt voller Freude.
Ein Train the Trainer geht zu Ende
Am nächsten Morgen ging es wieder ab in den Neckar. Nach dem Frühstück wartete nur noch eine ausgiebige Abschlussrunde auf uns und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen.
Diese Momente mit Gleichgesinnten mit der Kraft der Elemente sind unglaublich kostbar! Und besonders schön, egal, ob du superspirituell bist oder nicht, hier werden Ansichten, Erfahrungen geteilt. Wir begegnen uns als Menschen, ohne Anspruch die Zeit zu nutzen, um unser Image zu stärken, sondern einfach als Mensch zu wachsen und neue Erfahrungen zu machen.
Wo im Alltag kannst du so mit Leichtigkeit wieder ein Stückchen über dich hinaus wachsen?!